Damit nichts anbrennt

Wie Sie Ihr Zuhause vor einem Brand schützen können und sich im Fall der Fälle richtig verhalten

Mit Feuerlöscher und Co. können Sie für den Ernstfall vorsorgen. (Foto: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)

Man liest es immer wieder in der Zeitung und hört es in den Nachrichten: Brände in Wohnungen oder Häusern, meist durch technische Defekte ausgelöst, hinterlassen große Schäden. Wer „auf Nummer sicher“ gehen möchte, kann mit ein paar einfachen Maßnahmen das Risiko für einen Brand deutlich reduzieren. Und eine ordentliche Grundausrüstung kann im Ernstfall dafür sorgen, dass der Schaden möglichst gering gehalten wird.

Brandursachen

Einen Toaster sollten Sie während des Betriebs nicht unbeaufsichtigt lassen. (Foto: greenpapillon / stock.adobe.com)

Ein defektes Kabel, ein fehlerhaftes Elektrogerät oder eine brennende Kerze, die vergessen wurde: Die Liste der möglichen Ursachen von Haushaltsbränden ist lang. Ein Brand in den eigenen vier Wänden ist keine Seltenheit, die Statistik spricht von ca. 200.000 Fällen pro Jahr. Oder anders ausgedrückt: Etwa alle zweieinhalb Minuten brennt es in einer Wohnung oder einem Haus in Deutschland.

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS), eine Institution der öffentlichen Versicherer, hat 2.000 Brände aus dem Jahr 2021, die große Sachschäden zur Folge hatten, analysiert. Die „Top 3“ der häufigsten Brandursachen wird angeführt von der Elektrizität (32 Prozent). Am zweithäufigsten wurden die Brände durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst (21 Prozent). Jeder zehnte Brand wurde durch Überhitzung verursacht, was – lässt man die Ursache „Sonstiges und unbekannt“ mit 19 Prozent heraus – der dritthäufigste Grund für einen Wohnungsbrand war.

Tipps zur Brandvermeidung

Die Mehrfachsteckdose darf nicht überlastet werden. (Foto: womue / stock.adobe.com)

Ein Brandherd kann– im wahrsten Sinne des Wortes – der Küchenherd sein. Den eingeschalteten Herd daher niemals unbeaufsichtigt lassen, außerdem sollten sich keine leicht entzündbaren Gegenstände im näheren Umfeld befinden. Heizlüfter, Toaster und Bügeleisen gehören ebenfalls zu den Geräten, die man während des Betriebs stets im Auge haben sollte.

Eine Mehrfachsteckdose ist eine praktische Sache. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass die Nutzung nicht zu einer Überlastung führt. Dazu muss man wissen, dass Mehrfachsteckdosen meist auf eine Leistung von ca. 3.000 bis 3.500 Watt ausgelegt sind (der genaue Wert ist normalerweise auf der Mehrfachsteckdose aufgedruckt). Rechnet man den Strombedarf aller eingesteckten Geräte zusammen, dürfen sie die maximale Leistung des Mehrfachsteckers nicht überschreiten. Auch defekte Kabel können schwerwiegende Folgen haben. Achten Sie deshalb darauf, dass die Kabel unbeschädigt sind und tauschen Sie defekte Kabel immer direkt aus.

Vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit sind Kerzen sehr beliebt. Sie zaubern eine wunderbare, heimelige Atmosphäre ins heimische Wohnzimmer. Damit Sie den Kerzenschein immer wieder entspannt genießen können, ist es wichtig, dass die Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen. Wenn Sie den Raum verlassen, denken Sie daran, die Kerzen auszumachen. Bei offenem Feuer im Allgemeinen ist Vorsicht geboten. Dies gilt insbesondere, wenn Kinder im Haushalt wohnen. In diesem Fall sollten auch Streichhölzer und Feuerzeuge so verstaut werden, dass sie für die Kids nicht greifbar sind.

Heimausstattung zur Brandbekämpfung

Rauchmelder und Feuerlöscher gehören zur Grundausstattung fürs Zuhause. (Foto: Stockwerk-Fotodesign / stock.adobe.com)

Auch wer sich stets „brandschutzkonform“ verhält, kann ein gewisses Restrisiko nicht ausschließen. Daher ist es ratsam, sich eine Brandschutz-Grundausrüstung für das Zuhause zuzulegen. Wenn es in einem Gebäude brennt, zählt für die Sicherheit der Menschen im Gebäude jede Minute. Daher ist es wichtig, schnellstmöglich auf einen Brand aufmerksam zu werden. Rauchmelder können hier zum Lebensretter werden und auch vor größeren Sachschäden bewahren. Aufgrund der großen Wichtigkeit wurde deshalb in Deutschland vor ein paar Jahren eine gesetzliche Rauchmelderpflicht eingeführt. Auch wenn es dabei (kleinere) bundesländerspezifische Unterschiede gibt, ist in allen Landesbauordnungen verankert, dass in Schlafräumen, Kinderzimmern sowie in Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, mindestens ein Rauchmelder installiert sein muss. Diese müssen „so angebaut und betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird“.

Auch einen geprüften Feuerlöscher sollte man stets zuhause haben. Es gibt verschiedene Brandklassen und folglich auch unterschiedliche Löschmittel. Für den Hausgebrauch wird ein Schaumlöscher für Brandklasse A (Feststoffe) und B (Flüssigkeiten) empfohlen. Dieser kann mit einer einfachen Handhabung überzeugen, auch hinterlässt ein Einsatz keine großen Löschschäden.

Eine Nummer kleiner als der Feuerlöscher ist das Feuerlöschspray. Mit dieser Sprühdose können kleinere Brandherde, z. B. ein brennender Grill, bekämpft werden. Der Vorteil einer solchen Sprühdose liegt auf bzw. in der Hand: Denn die Spraydose ist erstens sehr handlich und zweitens funktioniert sie wie gewöhnliche Sprays. Das heißt, man ist mit der Anwendung vertraut, während beim Umgang mit dem Feuerlöscher bei manchem etwas Verunsicherung besteht.

Jedoch sollte man die Wirkungsweise von Feuerlöschern und Löschspray nicht überschätzen und sich bei Löschaktionen niemals selbst in Gefahr bringen. Eine weitere Möglichkeit zur Brandbekämpfung sind Löschdecken. Für den Einsatz in der Küche zum Löschen von brennenden Pfannen und Töpfen sind diese – entgegen mancher Werbung – weniger gut geeignet. Zum einen muss man sich zum Löschen nahe an den Brandherd wagen (Gefahr von Verbrennungen und Brandrauch), auch gingen die Löschdecken in so manchem Praxistest in Flammen auf, anstatt das Feuer zu ersticken. Die Löschdecke ist vor allem dazu geeignet, brennende Personen zu löschen.

Richtiges Verhalten im Brandfall

Unter der Notrufnummer 112 ist die Feuerwehr zu verständigen. (Foto: fottoo / stock.adobe.com)

Wenn Sie merken, dass es brennt, lautet das oberste Gebot „Ruhe bewahren“. Bei einem kleinen Brand können Sie versuchen, das Feuer selbst zu löschen. Ganz wichtig dabei ist jedoch, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Außerdem sollte die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 verständigt und die Nachbarn gewarnt werden. Größte Vorsicht gilt vor Brandrauch. Dieser enthält viele hochgiftige Substanzen und Gase, die in kürzester Zeit zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen. 95 Prozent der Brandopfer sterben an Rauchvergiftung oder innerlichen Verätzungen. Daher: Fliehen Sie im Notfall nicht durch verrauchte Gänge und Treppenhäuser, sondern machen Sie sich an einem Fenster oder Balkon bemerkbar.

Wir hoffen, dass sie von solchen Situationen verschont bleiben. Im Notfall denken Sie immer daran: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle!

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